Digitaler Flohmarktfund
Sind Sie auch ein begeisterter Flohmarktgänger? Ich kann mich der dort herrschenden Atmosphäre selten entziehen. Mit wachem Auge gehe ich dann die Stände entlang in der Hoffnung, etwas Interessantes zu entdecken. Viele der dort feil gebotenen Einrichtungsgegenstände, wie Möbel, Bilder, Essgeschirr und anderer Dinge, stammen aus Hausaltsauflösungen. Insbesondere die alten Fotoalben und Bilderkisten machen deutlich, daß hinter diesem „Trödel“ eine Lebensgeschichte steht.
Solch eine Biografie in Bildern entdeckte ich neulich bei einem digitalen Flohmarktfund. Ein Verkäufer bot 197 Fotografien an, deren Besitzer mutmaßlich aus Derschen im Kreis Altenkirchen stammte. Die Vorschaubilder zeigten private Aufnahmen vom beginnenden bis ins ausgehende 20. Jahrhundert. Sie erinnerten mich so stark an die Erbstücke meiner eigenen Familie, daß ich kurzerhand das Konvolut erwarb.
Erstes Sichten
Nach dem ersten Sichten und einem chronologischen Sortieren, erkannte ich, daß es um zwei Familienzweige ging, die durch Heirat zusammengeführt wurden. Der Ehemann stammte tatsächlich aus Derschen und sein Name war Rudolf Theis. Sein Lebenslauf war von Kindesbeinen an fotografisch festgehalten. Auch seine Ehefrau schien eine gebürtige Derscherin gewesen zu sein. Sie hieß Erika und ihre Eltern führten einen kleinen Gemischtwarenladen. Stück für Stück setzte sich ihre Lebensgeschichte anhand der Fotografien zusammen.
Dies ist einer der wenigen handschriftlichen Vermerke. Der äußerst fein geschriebene Namenszug mit Ortsangabe ziert eine der Portraitaufnahmen.
Bitte um Mithilfe
Nachdem ich die Bildbiografie online gestellt hatte, ging meine Bitte um Mithilfe an alle aufmerksamen Leserinnen und Leser, sowie an den Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land. Dank Ihrer tatkräftigen Unterstützung bekamen die Gesichter der Familie Theis und der Familie Stein einen Namen. Die für mich unbekannten Höfe und Gebäude, sowie die zahlreichen Ortsansichten wurden wiedererkannt und konnten den Besitzern bzw. ihrem Standort zugeordnet werden.
Mein Dank geht an dieser Stelle an Herrn Heck, der sich als erster bei mir meldete und eine Ortsansicht wiedererkannte. Zudem berichtete er mir vom „Steins Lädchen“, der noch bis ins Jahr 2016 als Coop-Markt existierte. Desweiteren sei Frau Meier und Herr Hees erwähnt, die mit mir Kontakt aufnahmen und bei der Einordnung der familiären Verhältnisse der Geschwister Theis äußerst behilflich waren. Herr Becker war eine unschätzbare Hilfe bei der Zuordnung von Gebäuden und Ortschaften. Zum Schluß sei Herr Rosenkranz vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land genannt, der freundlicherweise einige ergänzende Fotografien und zahlreiche weiterführende Informationen zur Verfügung stellte.
Zurück in der Heimat
Die Bilder haben inzwischen ihren Weg zurück in die Heimat gefunden. Mit Herrn Rosenkranz bin ich übereingekommen, daß ein Teil der Bilder beim Heimatverein verbleibt bzw. die sehr persönlichen Erinnerungsstücke an die noch lebenden Angehörigen der Familie Theis bzw. Stein übergeben werden sollen.
Die Familie Theis
Eine der ältesten Aufnahmen des Konvoluts entstand im Fotoatelier des Peter Rosenzweig in Betzdorf. Sie zeigt einen alten Mann mit langem, grauen Bart, der vor sich seine beiden Enkelkinder sitzen hat. Es handelt sich um Zwillingsgeschwister, zwei hübsche, blonde Jungen, die für den Fototermin mit Kleidchen und weißem Zierkragen ausgestattet wurden. Bei einem der beiden dürfte es sich um Rudolf Theis handeln, denn auf späteren Bildern taucht er wieder mit seinem Zwillingsbruder auf. Falls Sie sich für die Geschichte des Fotoateliers Rosenzweig interessieren, so klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link. Der führt Sie zu einem Artikel in der Rhein-Zeitung, der Ihnen das Leben Rosenzweigs und sein fotografisches Schaffen näher bringt. Nachtrag: Dank einer Fotografie nebst Namensliste, die mir Herr Rosenkranz freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, kann ich nun die Namen des Großvaters als auch die des Zwillingsbruders beifügen. Bei dem „Abbab“, wie man im Puderbacher Platt den Opa so schön betitelt, handelt es sich um den 1839 geborenen August Theis. Er war in Derschen als Hirte beschäftigt. Der Vorname von Rudolfs Bruder war Artur.
Link
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-altenkirchen_artikel,-betzdorf-fotos-von-peter-rosenzweig-oft-ein-gluecksfund-_arid,2214662.html
Dies ist mein absolutes Lieblingsbild. Allein dafür hat es sich gelohnt, den Bilderschatz zu erwerben. Es erinnert mich sehr an die Fotografien August Sanders, stammt aber nicht aus seiner Hand. Wir sehen die vielköpfige Familie Theis vor ihrem Anwesen in Derschen. Haben Sie den bärtigen Großvater von oben bereits wiederentdeckt? Und auch seine beiden Enkel, die Zwillingsgeschwister sind auf der Aufnahme zu sehen. Doch die Schar an Enkelkindern ist deutlich größer als gedacht. In der Mitte sitzt Rudolf Theis Mutter, umringt von ihren sieben Kindern, daß jüngste in den Händen haltend. Welch eine Belastung muß das für die Bauersfrau gewesen sein, die stetige Arbeit auf dem Hof und die kurz aufeinander folgenden Schwangerschaften. Man kann nur mutmaßen, warum der Vater auf dem Bild nicht dabei ist. Ich denke aber, daß wir uns im Jahr 1915 befinden und das Familienoberhaupt für Volk und Vaterland in den ersten Weltkrieg gezogen ist. Nachtrag: Auch hier seien die Namen der Mitglieder der Familie Theis nachträglich aufgeführt. Von links nach rechts sehen wir: Hilda Theis verh. Meier (geb. 1908), die Zwillingsgeschwister Rudolf u. Artur Theis (geb. 1906), vorne Lydia Theis verh. Reinschmidt (geb. 1910), die Mutter Ida Theis geb. Lautz (geb. 1878 – gest. 1958), auf ihrem Arm die Tochter Anna Theis (geb. 16.01.1915 / somit ist das vermutete Entstehungsdatum des Fotos korrekt), der Großvater August Theis (geb. 1839 – gest. 1916), vor ihm der kleine Hermann Theis (geb. 1912) und ganz rechts Richard Theis (geb. 1904). Das Gebäude im Hintergrund war das sogenannte Hirtenhaus, in dem die Familie über Jahrzehnte lebte. Herr Rosenkranz wußte zu berichten, daß sich der Vater Heinrich wie vermutet an der Front in Frankreich befand. Die Grubenverwaltung, bei der er beschäftigt war, forderte ihn aber bereits im April 1915 zurück, da seine Arbeitskraft dringend im Bergwerk benötigt wurde. So blieben ihm die traumatischen Erfahrungen der Schlachtfelder des 1. Weltkriegs erspart.
Rund 14 Jahre später, am 12. September 1928, nimmt Rudolf Rosenkranz diese wunderschöne Fotografie der Familie Theis auf. Der Anlass dürfte die Silberne Hochzeit der Eheleute sein. Die Blumen in den Händen der Mutter und der zweitjüngsten Tochter sprechen dafür. Die Großfamilie hat sich im Hof des Anwesens aufgestellt. Vergleicht man das Bild mit der Fotografie oben, so sehen wir, daß dem Ehepaar noch eine weitere Tochter (Johanna) geboren wurde und der greise Großvater in der Zwischenzeit verstorben ist. Dafür sehen wir Rudolfs Vater, Heinrich Theis (geb. 1879 – gest. 1945), der den Weltkrieg unbeschadet überstanden hat. Nachtrag: Von Frau Meier erfuhr ich, daß der ältestes Sohn Richard mit Tusnelda Mudersbach verheiratet war. Das Paar hatte zwei Kinder. Die jüngste Tochter Johanna verzog nach ihrer Heirat nach Kirburg und schrieb sich mit Familiennamen Rickes. An Hermann Theis konnte sie sich nur schwach erinnern. Ihr blieb im Gedächtnis, daß er nach seiner Hochzeit in Bad Marienberg lebte.
Neben der Aufnahme des Jubelpaares mit ihren Kindern entsteht diese Fotografie, die die komplette Festgesellschaft zeigt, unter ihnen Verwandte und Freunde der Familie. Erika Stein, die zukünftige Frau von Rudolf Theis, sowie ihre Mutter Henriette und die beiden Geschwister Hans und Luise gehören ebenfalls zu den Festgästen. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Die dritte Ablichtung, die Rudolf Rosenkranz am Tag der Silberhochzeit aufnimmt, zeigt die drei jüngsten Kinder der Eheleute Theis, Anna, Johanna und Lydia, die wir in der Bildmitte sehen. Rechts im weißen Kleid hat sich Erika Stein dazugesellt. Nachtrag: Das familiäre Band zwischen den beiden jüngsten Theis-Geschwistern war zeitlebens sehr eng. Die ledig gebliebene Anna besuchte regelmäßig ihre nach Kirburg verheiratete Schwester Johanna und deren Familie.
Eine Porträitaufnahme von Rudolf Theis. Er scheint ein stattlicher und gutaussehender Mann gewesen zu sein.
Anfang der 1930er Jahre kommt die Familie Theis wieder für den Fotografen zusammen. Diesmal scheint der Anlass die Hochzeit der Tochter Lydia zu sein. In der Mitte sehen wir das in schlichtes schwarz gekleidete Paar. Ein Vermerk, den ich nur schwer entziffern kann, könnte darauf hinweisen, daß der Bräutigam aus Daaden stammte. Nachtrag: Nach einem überaus freundlichen und sehr informativen Gespräch mit Herrn Hees steht nun der Name des Ehemanns von Lydia Theis fest. Er lautet Otto Reinschmidt und der handschriftliche Vermerk auf dem Foto ist wirklich Daaden. Von dort stammt wohl der Bräutigam und das Paar lebte hier mit den vier gemeinsamen Kindern. Herr Rosenkranz steuerte das Hochzeitsdatum bei. Das Paar trat am 27. Januar 1933 vor den Traualtar. Zudem möchte ich Sie auf den langjährigen Pfarrer der Daadener Kirchengemeinde aufmerksam machen, Sie sehen ihn in der letzten Reihe in der Mitte stehen. es handelt sich um Pastor Heinrich Helm, der von 1909 bis 1939 tätig war und Otto und Lydia getraut haben wird.
Lydia Theis mit ihrem Ehemann Otto Reinschmidt.
Der sichtlich stolze Großvater Heinrich Theis mit zweien seiner Enkelkinder. Auch diese Aufnahme entstand im Innenhof des Anwesens. Nachtrag: Bei den Enkelchen handelt es sich um Else und Werner Reinschmidt, zwei der insgesamt vier Kinder der Tochter Lydia.
Eine weitere Aufnahme von Rudolf Theis, die in der Derschener Ortsmitte entstanden sein könnte.
Diese schlichte Aufnahme von Ida Theis geb. Lautz aus den 1940er Jahren mag ich ebenfalls ganz besonders. Die Bauersfrau hat sich nach getaner Feldarbeit auf einem Wiesenstück niedergelassen und genießt sichtlich die Ruhe und Entspannung. Bei meinen Recherchen über die Familie Theis und die Ortschaft Derschen stieß ich auf einen Zeitungsartikel, der sich mit dem ortsansässigen Fotografen Rudolf Rosenkranz beschäftigt. Einer der dort gezeigten Aufnahmen zeigt mit ziemlicher Sicherheit das Ehepaar Theis mit einer Ihrer Töchter. Vergleichen Sie selbst einmal, in dem Sie den untenstehenden Link anklicken. Es handelt sich um das Bild mit der Nummer 8.
Link
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-altenkirchen_artikel,-rudolf-rosenkranz-bilderschatz-aus-derschen-_arid,584836.html
Hier sehen sie noch einmal die Aufnahme, die dem Zeitungsartikel beigefügt ist und tatsächlich Heinrich und Ida Theis mit ihrer Tochter Anna zeigt. Es wird um die Mittagszeit sein und die fleißigen Erntehelfer, die zuvor die Kartoffeln vom Feld aufgeklaubt haben, gönnen sich ein wenig Ruhe und eine Mahlzeit. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Wie sehr sich doch die Bilder ähneln! Wie auf der Aufnahme oben scheint sich Ida Theis nach getaner Arbeit ausruhen zu wollen und hat sich auf dem frisch gemähten Getreidefeld niedergelassen. Ihre Tochter Anna leistet ihr Gesellschaft, doch der Vater Heinrich scheint unermüdlich und hält die Sense in der Hand, um sein Tagwerk zu beenden. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Ein Blick auf den Hof der Familie Theis, das sogenannte Hirtenhaus, vermutlich entstanden in den 1950er bzw. 1960er Jahren. Nachtrag: Auch beim Standort des Anwesens der Familie Theis konnte mir Herr Hees aus Derschen weiterhelfen. Der Hof befindet sich noch heute in leicht veränderter Form, das Fachwerk ist nicht mehr zu sehen, zwischen den Straßen „An der Kornbitz“ und „Im Bierfaß“.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf den 1904 im Hirtenhaus geborenen Richard Theis eingehen, den ältesten Bruder von Rudolf Theis. Mit gerade einmal 14 Jahren, nach Beendigung der Volksschule, beginnt er als Bergmann auf der Grube „San Fernando“ bei Herdorf zu arbeiten. Bis zur Stilllegung 1958 fördert er hier mit seinen Kumpels das Eisenerz aus dem Bergbausohlen. Nebenher verdient er sich ein Zubrot als Hausschlachter. Besondere Erwähnung soll sein Amt als Gemeindediener und „Ausscheller“ finden, daß er seit dem 17. Juli 1937 ausübte. Bis in die 1970er Jahre verschaffte er sich mit einer Glocke Gehör und verkündete unter den Derschenern die amtlichen Bekanntmachungen. Auf der Aufnahme oben, die einem Zeitungsauschnitt entnommen ist, sehen sie ihn mit seiner Schelle. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Richard Theis bei einer Hausschlachtung im Jahr 1978. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Die Familie von Rudolph Theis Ehefrau
„Erika und Gertrud / Derschen“ Dies ist die einzige Fotografie aus dem Nachlass von Rudolph Theis Ehefrau, die mit einem Namen und einer Ortsangabe versehen ist. Vieles spricht also dafür, daß beide Ehepartner aus Derschen stammten. Nachtrag: Auch bei den Familienverhältnissen der Steins konnte mir Herr Rosenkranz in Zusammenarbeit mit Frau Meier unendliche Hilfe leisten. Die mir vorliegenden Namen und Geburts- bzw. Sterbedaten fließen in die Kommentare der nachstehenden Fotografien ein.
Doch gehen wir zunächst noch einmal in Erikas Kindertage zurück. Hier sehen wir sie als vielleicht vierjähriges Mädchen mit ihrem kleineren Bruder Hans. Der gemalte Hintergrund mit Vorhang deutet auf eine Atelieraufnahme hin. Der Kiesboden lässt jedoch vermuten, daß die Fotografie im Freien enstand. Ob Rudolf Rosenkranz die Aufnahme anfertigte?
Einige Jahre später entsteht diese hübsche Fotografie. Erika und Hans haben noch eine kleine Schwester bekommen.
„Der lieben Agnes zum Andenken an die kleine Luise“. So hat man diese herzige Fotografie von Erikas Schwester auf der Rückseite beschriftet. Enstanden sein dürfte sie um 1926. Luise wird es auch sein, die mit ihrem Mann Erich Meier den Laden bis 2016 als Coop-Markt weiterführt.
Die Familie Stein um 1932. Von links nach rechts sehen wir: Hans Stein (geb. 1916), seine Mutter Henriette Stein geb. Giersbach (geb. 1871 – gest. 1979), die kleine Luise Stein verh. Meier (geb. 1925), der Vater Emil Stein (geb. 1888 – gest. 1970) und Erika Stein verh. Theis (geb. 1915).
Diese wie die erste Aufnahme dürften um das Jahr 1935 enstanden sein. Links wieder die beiden Freundinnen Erika und Gertrud. Doch wer sind die beiden anderen Mädchen? Nachtrag: Bei dem Gebäude im Hintergrund handelt es sich um das Wohnhaus des Fotografen Rudolf Rosenkranz. Er dürfte es auch sein, der die beiden Fotografien angefertigt hat.
Hier nun ein Blick auf den kleinen Gemischtwarenladen der Familie, der laut einer Beschriftung am Haus von einer Frau Emil Seitz geführt wurde. Dabei müßte es sich um die hier ganz links zu sehende Henriette Stein geb. Giersbach gehandelt haben. Die Steins haben die Großmutter der Familie in ihre Mitte genommen. Wie lautet wohl ihr Name, Giersbach oder Stein?
Auf dieser Aufnahme sieht man schräg rechts über dem Schaufenster das kleine Emaille-Schild mit der Aufrschrift „Handlung Frau Emil Stein“.
Auf dieser Aufnahme sehen wir den ganzen Gebäudekomplex. Links das Wohnhaus und rechts die Räumlichkeiten des Ladengeschäfts. Die Fassade erhält gerade einen neuen Anstrich. Nachtrag: Das Wohn- und Geschäftshaus der Familie Stein befindet sich noch heute in veränderter Form an der Straße Maudener Weg Nr. 5.
Das Angebot des Ladens beinhaltete wohl auch Konfektionswaren, wie man an der weißen Bluse im Schaufenster erkennen kann.
Hochzeitsbilder
Neben einem schlichten Hochzeitsfoto von Rudolf und Erika Theis tauchten im Konvolut noch mehrere Fotografien auf, die große Hochzeitsgesellschaften zeigen und auch in Derschen gefeiert wurden.
Rudolf und Erika Theis an ihrem Hochzeitstag. Das Paar trat am 26. November 1937 vor den Traualtar. Die Braut trug ein schlichtes schwarzes Kleid, daß man auch nach der Heirat zu Festlichkeiten und anderen Anlässen anziehen konnte.
Auch diese Braut trägt kein weißes Hochzeitskleid, wie wir es normalerweise von einer Trauung kennen. Den Luxus, eine Garderobe anzuschaffen, die man nur ein einziges Mal in seinem Leben tragen konnte, gab es bei der einfachen Landbevölkerung nicht. Nachtrag: Bei dem Brautpaar handelt es sich um Willi Hees (geb. 1905) und seine Frau Sofie geb. Ginsberg (geb. 1915). Die kirchliche Trauung fand am 19. März 1937 statt.
Hier sehen wir die komplette Hochzeitsgesellschaft, die sich im Freien zusammengefunden hat. Ganz rechts entdecken wir Rudolf Theis wieder, der vermutlich ein Freund des Bräutigams war. Nachtrag: Mein aufrichtiger Dank gilt Herrn Becker, der gerade bei der Identifizierung von Gebäuden und Personen äußerst hilfreich war. Er ist sich sicher, daß das Haus im Hintergrund die Gastwirtschaft und Metzgerei Bill in Derschen ist.
Eine weitere Hochzeitsfeier, an der Rudolf Theis (links hinter der Braut) und eine seiner Schwestern (auf der Treppe mit weißer Schürze) teilgenommen haben. Möglicherweise fand auch diese Festlichkeit in Derschen statt. Nachtrag: Laut Herrn Becker handelt es sich bei dem Fachwerkhof um das Haus Johannes an der Kornbitz in Derschen. Bis heute hat sich der Treppenaufgang mit dem wunderschönen Geländer erhalten. Zudem erkannte er unter den Hochzeitsgästen den früheren Pfarrer Heinrich Helm (siehe Punkt), der von 1909 bis 1939 der Kirchengemeinde Daaden mit seinen umliegenden Dörfern vorstand. Herr Rosenkranz steuerte den Namen des Brautpaars und das Hochzeitsdatum bei. Die Trauung von Karl Johannes (geb. 1912) und seiner Frau Lina geb. Rübsamen (geb. 1914) fand am 27. März 1937 statt. (Beitrag vom 28.02.2023)
Herr Rosenkranz vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land hat mir freundlicherweise diese frühe Aufnahme des Anwesens der Familie Johannes zur Verfügung gestellt. Das große Scheunentor ist auf der Hochzeitsfotografie nicht mehr zu sehen. Möglicherweise hat die Familie das kleine Fachwerkhaus ausgebaut und somit mehr Wohnraum geschaffen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auch das mit Reet gedeckte Dach finden. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)
Eine Aufnahme, die um 1940 entstanden sein könnte. Neben dem Ehepaar Theis (hinterste Reihe/mittig) taucht hier die Freundin von Erika wieder auf, jene Gertrud, die wir zu Beginn bereits sahen (rechts neben dem Bräutigam). Sehen Sie das Straßenschild an der Hausfassade? Während der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 wurden viele Straßen umbenannt. Sie trägt hier den Namen Adolf-Hitler-Straße.
Gruppenaufnahmen
Eine Fotografie aus den 1920er Jahren. In der Mitte entdecken wir wieder Erika Stein verh. Theis, die mit ihrem blonden Haarschopf heraussticht. Bei dem Mädchen ganz links dürfte es sich, nach den Gesichtzügen zu urteilen, um Rudolf Theis Schwester Anna handeln. Ansonsten scheinen die Kinder alle im selben Alter zu sein. Sie tragen ihre Alltagskleidung, was dafür spricht, daß die Aufnahme spontan enstanden ist. Erkennen Sie weitere Personen auf dem Bild? Nachtrag: Laut Herrn Rosenkranz müßte die Aufnahme um 1929 enstanden sein und zeigt Schülerinnen und Schüler der Derschener Volkssschule. Es dürfte sich dabei um die Abschlußklasse Jahrgang 1915 handeln.
Die meisten jungen Frauen dieser Zeit blieben zumeist ohne Ausbildung und erlernten keinen Beruf. Ihre Bestimmung war eine vorteilhafte Ehe mit einem wenn möglich wohlhabenden Ehemann. Doch auch sie benötigen gewisse hauswirtschaftliche Grundkenntnisse, die in Kursen vermittelt wurden. Um einen solchen könnte es sich bei dieser und der folgenden Aufnahme handeln. In der hintersten Reihe als zweite von rechts entdecken wir wieder Erika Theis. Zusammen mit 22 anderen Frauen absolvierte sie vermutlich um 1936 einen Nähkurs, der Ihr die wichtigsten Grundfertigkeiten beibrachte. Doch wo mag der Lehrgang stattgefunden haben? Welche Räumlichkeiten boten so vielen Personen Raum? Der alte Ofen im Bildhintergrund erinnert mich persönlich an ein Schulgebäude. Nachtrag: Herr Becker erkannte unter den Frauen die aus Derschen stammende Klara Rosenkranz wieder, eine Verwandte des im Daadetal wohlbekannten Fotografen Rudolf Rosenkranz. Sie steht schräg links vor Erika Theis. Der Nähkurs selbst fand im Evangelischen Vereinshaus von Derschen in der Schmiedegasse statt.
Hier sehen wir noch einmal die Teilnehmerinnen des Nähkurses. Sie haben sich vor dem Eingang des Ev. Vereinshaus versammelt.
Dieser Hauseingang tauchte bereits bei einer der Hochzeitsbilder auf. Er ist mit seinen Schnitzereien und Verzierungen recht markant. Um welches Gebäude könnte es sich wohl handeln? Und wer sind diese drei Jungbauern, die sich für den Fotografen einen guten Anzug angezogen und ihre feinen Uhrenketten angelegt haben? Nachtrag: Wie bereits weiter oben bei der Hochzeit von Willi und Sofie Hees angeführt, handelt es sich bei der hübsch verzierten Haustüre um den Eingang zur Gastwirtschaft und Metzgerei der Familie Bill. Das Gebäude befindet sich noch heute in veränderter Form in der Wiesenstraße Nr. 2.
Diese und die folgenden zwei Bilder erinnern mich sehr an eine Institution, die während der Kriegsjahre in Deutschland eingeführt wurde. Es handelt sich dabei um die von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, kurz NSV, betriebenen Kindergärten. Da die meisten Väter an der Front standen und die Mütter alleine mit den zugeteilten Zwangsarbeitern die Höfe versorgten, blieb kaum Zeit für den Nachwuchs. In den Kindergrippen wurden die Kleinsten von geschulten Betreuerinnen versorgt. Hier sehen wir eine solche Kindergartengruppe, die wohl auch in Derschen bestand. An dieser Stelle möchte ich Sie erneut auf einen Artikel der Rhein-Zeitung aufmerksam machen. Es geht um den aus Derschen stammenden Fotografen Rudolf Rosenkranz, der auch diese Aufnahme anfertigte. 2016 wurden auf einem Speicher 196 Glasplatten-Negative entdeckt, u.a. die vom Derschener Kindergarten. Nachtrag: Wie konnte mir nur entgehen, daß es sich bei der Kindergärtnerin um Rudolf Theis Schwester Johanna handelt. Erst beim erneuten Sichten und Archivieren des Konvoluts fiel mir die Ähnlichkeit plötzlich auf. Das Gebäude, in dem sich der Kindergarten befand, ist das Evangelische Vereinshaus in Derschen, jenes Gebäude in der Schmiedegasse Nr. 8, in dem auch der Nähkurs stattfand, den Erika Theis 1936 absolvierte.
Link
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/westerwaelder-zeitung_artikel,-westerwaelder-fotoschatz-auf-dem-speicher-entdeckt-_arid,1427243.html
Ganz links wieder Johanna Theis. Unter der großen Zahl an Kindern könnten sich auch die beiden Söhne von Rudolf Theis und seiner Frau Erika befunden haben.
Johanna Theis verh. Rickes mit einigen Ihrer Zöglinge vorm Treppenaufgang des Evangelischen Vereinshauses.
Ein sonntäglicher Ausflug zur Burg Stahleck bei Bacharach. Als 3. von rechts sehen wir Erika Theis. Doch wer sind die anderen Damen?
Wo mag es diese Reisegesellschaft wohl hingeführt haben? Links mit schwarzer Jacke und weißer Bluse wieder Erika Theis. Erkennen Sie einen der anderen Personen? Nachtrag: Laut Herrn Becker handelt es sich bei der Aufnahme um einen Ausflug des Evangelischen Frauenvereins. Neben Erika Theis (Nr. 2) erkannte er Prediger Hermann Stahl aus Biersdorf (Nr. 1), dessen Frau Ida eine geborene Held (Nr. 3) und die 1901 in Niederdreisbach geborene Minna Stumpf verh. Meier. Aufgewachsen war sie in Schutzbach und verheiratet in die Ortschaft Derschen. Sie starb 1977 in Salzburg im Westerwaldkreis.
Die Goldkonfirmandinnen und Goldkonfirmanden des Jahres 1970, unter ihnen der 1906 geborene Rudolf Theis (Nr. 1). Bei der Kirche im Hintergrund müßte es sich um die im 18. Jahrhundert im Barockstil umgebaute Evangelische Kirche zu Daaden handeln. Wer war damals Pfarrer der Gemeinde und erkennen Sie einen Familienangehörigen wieder? Nachtrag: Auch hier erkannte Herr Becker zwei weitere Personen der Goldkonfirmation wieder. Mit der Nr. 2 sehen wir den am 4. März 1906 in Daaden geborenen Ernst Oppermann. Bei der Nr. 3, mit dunklem Haar und hochgesteckten Zopf, handelt es sich um die aus Schutzbach kommende Emma Ahlhäuser. Sie war lange Jahre als Gesellschafterin bei einer Schweizer Familie beschäftigt. Erst im Rentenalter kehrte sie in die alte Heimat zurück und erbte von ihren Arbeitgebern aus Dank für ihre geleisteten Dienste eine wunderschöne Biedermeiereinrichtung. Auch der Wagen des französischen Automobilherstellers Simca, den Emma Ahlhäuser fuhr, dürfte ein Geschenk ihrer früheren Dienstherrn gewesen sein. Pfarrer der Gemeinde waren damals Rudolf Steege (vor der Kirchentür) und als Zweitpfarrer Herr Diehl bzw. Herr Hacke.
Ortsansichten
Diese Fotografie aus dem Jahr 1919 zeigt das Aufrichten der ersten Strommasten in Derschen. Wie wir sehen, lockte das Ereignis kleine wie große Zuschauer an und viele fleißige Helfer legten beim Aufstellen mit Hand an. Bis jedoch alle Häuser in der Ortschaft mit Strom versorgt waren, dauerte es noch zwei weitere Jahre an. Bei dem Gebäude im Hintergrund handelt es sich um den Hof der Familie Schöb an der Daadener Straße Nr. 16. Auch hier möchte ich Sie wieder auf einen Artikel in der Rhein-Zeitung aufmerksam machen. Klicken Sie auf den unten stehenden Link.
Link
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-altenkirchen_artikel,-der-blick-in-dunkle-zeiten-seit-100-jahren-gibts-in-derschen-strom-_arid,2335178.html
Eine Straßenszene. Ganz links mit weißer Schürze sitzt Erika Theis. Nachtrag: Frau Meier, die Enkeltochter von Rudolf und Erika Theis, erkannte die schmale Gasse gleich wieder. Sie ist das Verbindungsstück zwischen dem Hof ihrer Großeltern und der Straße „Auf der Kornbitz“.
Diese Fotografie dürfte wohl in den 1950er Jahren entstanden sein und zeigt das 117 Einwohner zählende Dörfchen Mauden. Es liegt östlich von Derschen und dürfte bei einem sonntäglichen Spaziergang von der Familie Theis aufgenommen worden sein. Mein Dank gilt an dieser Stelle Herrn Heck, der die Ortschaft sofort erkannte.
Eine Ortsansicht von Derschen möglicherweise aus den 1920er bzw. 1930er Jahren.
Auch dies scheint eine Dorfansicht von Derschen zu sein, vermutlich aufgenommen in den 1940er bzw. 1950er Jahren.
Bei dem Fachwerkgebäude handelt es sich um den Hof von Paul Meyer In der Trift Nr. 7 in Derschen. Die Aufnahme selbst dürfte aus den 1940er Jahren stammen.
Zum selben Zeitpunkt enstand diese Fotografie, die das Haus und die Stellmacherei der Familie Lenz In der Trift Nr. 4 zeigt.
Leider ist der Schnappschuß aus den 1940er Jahren recht unscharf, soll aber trotzdem zu sehen sein, weil das Wohnhaus von Richard und Helene Schöb an der Kornbitz heute nicht mehr existiert. Es wurde bedauerlicherweise abgerissen.
Von den vier Frauen, die im Vordergrund zu sehen sind, kann ich mit weißer Schürze wiederum Erika Theis ausmachen. Wo befinden Sie sich und sieht man im Hintergrund Teile der Ortschaft Derschen? Nachtrag: Auch bei dieser Aufnahme kam mir Herr Heck zur Hilfe. Er vermutet, daß sich die vier Frauen im Garten der Familie Stein befinden. Er lag rückwärtig, hinter dem Wohn- und Geschäftshaus, welches noch heute in veränderter Form existiert und am Maudener Weg liegt. Folgt man dementsprechend der Kamerperspektive in nordwestlicher Richtung, so müßte man im Hintergrund mehre Höfe der Daadener Straße erkennen, u.a. links die frühere Bäckerei von Artur Runkel.
Ein Blick auf die Straße „Im Bierfass“ mit der Gärtnerei Rosenkranz aufgenommen in den 1950er Jahren.
Nachtrag
Die 197 Bilder der Familie Theis seien um zwei alte Fotografien ergänzt, die vermutlich um 1920 entstanden sind und mutmaßlich das Dorf Derschen und zum anderen die am Ortsausgang Richtung Daaden gelegene Steinches Mühle zeigen. Beide haben über die Jahrzehnte durch Lichteinfluß und einen agressiven Kleber an Qualität verloren, sodas ich mir erlaubt habe, sie geringfügig zu bearbeiten.
„Das ist zu 100 % Emmerzhausen“. So schrieb mir Herr Rosenkranz vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land, als er die Bilder auf meinem Blog entdeckte. Als ich die Fotografie bei einer Internetversteigerung erwarb, gab der Verkäufer Derschen als Ortsnamen an. Dank Herrn Rosenkranz Unterstützung kann man nun auch den Blickwinkel der Kamera ausmachen, sowie zwei der Gehöfte im Vordergrund einer Familie zuordnen. Der Fotograf dürfte seinen Apparat an den Ausläufern des Struthwegs aufgestellt haben und die Ortschaft aus östlicher Richtung aufgenommen haben. Bei zwei der Häuser (siehe Punkt) dürfte es sich um die Anwesen der Familie Wagner bzw. der Familie Heidrich handeln, die noch heute an der Borngasse liegen.
Ein wunderschöner Blick auf die 1579 erstmals schriftlich erwähnte Steinches Mühle. Ein Balken in dem Fachwerkbau trägt sogar eine Jahreszahl von 1525. Hier sehen wir sie von Daaden kommend aus nördlicher Richtung.
Derschen lässt mir keine Ruhe
Nachdem ich mich so intensiv mit der Geschichte der Familie Theis und der Ortschaft Derschen beschäftigt hatte, tauchte in einer weiteren Internetversteigerung eine sogenannte „Carte De Visite“ auf, eine auf einen Karton aufgebrachte Fotografie im Format von 6 × 9 cm. Diese frühen Aufnahmen erfreuten sich ab den 1860er Jahren größter Beliebtheit. Laut des handschriftlichen Vermerks stammte die abgebildete Person ebenfalls aus dem Westerwalddorf Derschen.
Der gebürtig aus Derschen stammende Peter Hees. Wir sehen ihn hier in seiner stattlichen Uniform, die ihn als Zollbeamten ausweist. Die Aufnahme selbst dürfte Mitte bzw. Ende der 1860er Jahre entstanden sein.
„Zollbeamter Peter Hees, Großvater mütterlicherseits von (?) Meseberg. Peter Hees ist geboren 29. Juli 1803 in Derschen, Kreis Altenkirchen, gest. 18. November 1872 in Oberhausen i. Rheinl.“ So lautet die Beschriftung, die dem Foto beigefügt wurde. Ich machte mich sogleich auf die Suche, um mehr über diesen früheren Bewohner Derschens in Erfahrung zu bringen.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bieten diverse Genealogie-Plattformen ausgiebige Recherchemöglichkeiten. Schon nach wenigen Klicks wurde ich fündig. Der damalige Unteroffizier Peter Hees heiratete am 2. August 1833 in Saarlouis die aus Wadenheim (heute Bad Neuenahr) stammende Margarethe Pfaffenholz. Für die Braut war es die 2. Ehe. Ihr erster Ehemann, der Unteroffizier Anton Müller, war am 25. Juni 1832 verstorben.
Dieser Eintrag führte mich auch zu Peter Hees Eltern. Es handelte sich bei Ihnen um den in Derschen geborenen Engelbert Hees (1779-1830) und der aus Friedewald kommenden Friederike Katharina Stein (1781-1823). Die beiden heirateten am 13. Mai 1800 in der Kirche in Daaden. Neben den 1803 geborenen Sohn Peter entdeckte ich auch eine weitere Tochter, die am 19. Dezember 1808 geborene Anna Katharina, die 1833 Joh. Gerlach Euteneuer aus Alsdorf ehelichte.
Peter Hees war am Tag seiner Hochzeit 30 Jahre alt und Unteroffizier im 9. Husaren-Regiment.
Die nächsten Spuren von Peter Hees und seiner Familie entdeckte ich in Unterlagen, die aus dem nordrhein-westfälische Oberhausen stammten. Hier heiratete die Tochter Fanny am 20. Oktober 1861 den Stationsvorsteher Theodor Meseberg. So schloß sich der Kreis zu der Carte-De-Visite-Fotografie. Jene Nachfahren der Fanny Meseberg geb. Hees verfassten den handschriftlichen Vermerk unter der Aufnahme.
Wie wir bereits erfahren haben, starb Peter Hees am 18. November 1872 in Oberhausen. Seine Frau Margarethe war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. In seiner Sterbeurkunde wird als letzter Beruf „Möbelhändler“ angegeben und das Dokument verweist noch einmal auf die Kinder, die Töchter Fanny und Luise (verh. Browsky).
Doch kehren wir zum Schluß wieder in den Westerwald zurück. Ob wohl noch Nachfahren der Hees in Derschen leben? Und was wurde aus Peter Hees Schwester, Anna Katharina verh. Euteneuer, die ihr Lebensende in Alsdorf verbrachte?