Digitaler Flohmarktfund
Sind Sie auch ein begeisterter Flohmarktgänger? Ich kann mich der dort herrschenden Atmosphäre selten entziehen. Mit wachem Auge gehe ich dann die Stände entlang in der Hoffnung, etwas Interessantes zu entdecken. Viele der dort feil gebotenen Einrichtungsgegenstände, wie Möbel, Bilder, Essgeschirr und anderer Dinge, stammen aus Hausaltsauflösungen. Insbesondere die alten Fotoalben und Bilderkisten machen deutlich, daß hinter diesem „Trödel“ eine Lebensgeschichte steht.
Solch eine Biografie in Bildern entdeckte ich neulich bei einem digitalen Flohmarktfund. Ein Verkäufer bot 197 Fotografien an, deren Besitzer mutmaßlich aus Derschen im Kreis Altenkirchen stammte. Die Vorschaubilder zeigten private Aufnahmen vom beginnenden bis ins ausgehende 20. Jahrhundert. Sie erinnerten mich so stark an die Erbstücke meiner eigenen Familie, daß ich kurzerhand das Konvolut erwarb.
Erstes Sichten
Nach dem ersten Sichten und einem chronologischen Sortieren, erkannte ich, daß es um zwei Familienzweige ging, die durch Heirat zusammengeführt wurden. Der Ehemann stammte tatsächlich aus Derschen und sein Name war Rudolf Theis. Sein Lebenslauf war von Kindesbeinen an fotografisch festgehalten. Auch seine Ehefrau schien eine gebürtige Derscherin gewesen zu sein. Sie hieß Erika und ihre Eltern führten einen kleinen Gemischtwarenladen. Stück für Stück setzte sich ihre Lebensgeschichte anhand der Fotografien zusammen.

Bitte um Mithilfe
Nachdem ich die Bildbiografie online gestellt hatte, ging meine Bitte um Mithilfe an alle aufmerksamen Leserinnen und Leser, sowie an den Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land. Dank Ihrer tatkräftigen Unterstützung bekamen die Gesichter der Familie Theis und der Familie Stein einen Namen. Die für mich unbekannten Höfe und Gebäude, sowie die zahlreichen Ortsansichten wurden wiedererkannt und konnten den Besitzern bzw. ihrem Standort zugeordnet werden.
Mein Dank geht an dieser Stelle an Herrn Heck, der sich als erster bei mir meldete und eine Ortsansicht wiedererkannte. Zudem berichtete er mir vom „Steins Lädchen“, der noch bis ins Jahr 2016 als Coop-Markt existierte. Desweiteren sei Frau Meier und Herr Hees erwähnt, die mit mir Kontakt aufnahmen und bei der Einordnung der familiären Verhältnisse der Geschwister Theis äußerst behilflich waren. Herr Becker war eine unschätzbare Hilfe bei der Zuordnung von Gebäuden und Ortschaften. Zum Schluß sei Herr Rosenkranz vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land genannt, der freundlicherweise einige ergänzende Fotografien und zahlreiche weiterführende Informationen zur Verfügung stellte.
Zurück in der Heimat
Die Bilder haben inzwischen ihren Weg zurück in die Heimat gefunden. Mit Herrn Rosenkranz bin ich übereingekommen, daß ein Teil der Bilder beim Heimatverein verbleibt bzw. die sehr persönlichen Erinnerungsstücke an die noch lebenden Angehörigen der Familie Theis bzw. Stein übergeben werden sollen.
Die Familie Theis

Falls Sie sich für die Geschichte des Fotoateliers Rosenzweig interessieren, so klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link. Der führt Sie zu einem Artikel in der Rhein-Zeitung, der Ihnen das Leben Rosenzweigs und sein fotografisches Schaffen näher bringt.
Nachtrag: Dank einer Fotografie nebst Namensliste, die mir Herr Rosenkranz freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, kann ich nun die Namen des Großvaters als auch die des Zwillingsbruders beifügen. Bei dem „Abbab“, wie man im Puderbacher Platt den Opa so schön betitelt, handelt es sich um den 1839 geborenen August Theis. Er war in Derschen als Hirte beschäftigt. Der Vorname von Rudolfs Bruder war Artur.
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Haben Sie den bärtigen Großvater von oben bereits wiederentdeckt? Und auch seine beiden Enkel, die Zwillingsgeschwister sind auf der Aufnahme zu sehen. Doch die Schar an Enkelkindern ist deutlich größer als gedacht. In der Mitte sitzt Rudolf Theis Mutter, umringt von ihren sieben Kindern, daß jüngste in den Händen haltend. Welch eine Belastung muß das für die Bauersfrau gewesen sein, die stetige Arbeit auf dem Hof und die kurz aufeinander folgenden Schwangerschaften.
Man kann nur mutmaßen, warum der Vater auf dem Bild nicht dabei ist. Ich denke aber, daß wir uns im Jahr 1915 befinden und das Familienoberhaupt für Volk und Vaterland in den ersten Weltkrieg gezogen ist.
Nachtrag: Auch hier seien die Namen der Mitglieder der Familie Theis nachträglich aufgeführt. Von links nach rechts sehen wir: Hilda Theis verh. Meier (geb. 1908), die Zwillingsgeschwister Rudolf u. Artur Theis (geb. 1906), vorne Lydia Theis verh. Reinschmidt (geb. 1910), die Mutter Ida Theis geb. Lautz (geb. 1878 – gest. 1958), auf ihrem Arm die Tochter Anna Theis (geb. 16.01.1915 / somit ist das vermutete Entstehungsdatum des Fotos korrekt), der Großvater August Theis (geb. 1839 – gest. 1916), vor ihm der kleine Hermann Theis (geb. 1912) und ganz rechts Richard Theis (geb. 1904).
Das Gebäude im Hintergrund war das sogenannte Hirtenhaus, in dem die Familie über Jahrzehnte lebte. Herr Rosenkranz wußte zu berichten, daß sich der Vater Heinrich wie vermutet an der Front in Frankreich befand. Die Grubenverwaltung, bei der er beschäftigt war, forderte ihn aber bereits im April 1915 zurück, da seine Arbeitskraft dringend im Bergwerk benötigt wurde. So blieben ihm die traumatischen Erfahrungen der Schlachtfelder des 1. Weltkriegs erspart.

Nachtrag: Von Frau Meier erfuhr ich, daß der ältestes Sohn Richard mit Tusnelda Mudersbach verheiratet war. Das Paar hatte zwei Kinder. Die jüngste Tochter Johanna verzog nach ihrer Heirat nach Kirburg und schrieb sich mit Familiennamen Rickes. An Hermann Theis konnte sie sich nur schwach erinnern. Ihr blieb im Gedächtnis, daß er nach seiner Hochzeit in Bad Marienberg lebte.


Nachtrag: Das familiäre Band zwischen den beiden jüngsten Theis-Geschwistern war zeitlebens sehr eng. Die ledig gebliebene Anna besuchte regelmäßig ihre nach Kirburg verheiratete Schwester Johanna und deren Familie.


Nachtrag: Nach einem überaus freundlichen und sehr informativen Gespräch mit Herrn Hees steht nun der Name des Ehemanns von Lydia Theis fest. Er lautet Otto Reinschmidt und der handschriftliche Vermerk auf dem Foto ist wirklich Daaden. Von dort stammt wohl der Bräutigam und das Paar lebte hier mit den vier gemeinsamen Kindern. Herr Rosenkranz steuerte das Hochzeitsdatum bei. Das Paar trat am 27. Januar 1933 vor den Traualtar. Zudem möchte ich Sie auf den langjährigen Pfarrer der Daadener Kirchengemeinde aufmerksam machen, Sie sehen ihn in der letzten Reihe in der Mitte stehen. es handelt sich um Pastor Heinrich Helm, der von 1909 bis 1939 tätig war und Otto und Lydia getraut haben wird.


Nachtrag: Bei den Enkelchen handelt es sich um Else und Werner Reinschmidt, zwei der insgesamt vier Kinder der Tochter Lydia.


Bei meinen Recherchen über die Familie Theis und die Ortschaft Derschen stieß ich auf einen Zeitungsartikel, der sich mit dem ortsansässigen Fotografen Rudolf Rosenkranz beschäftigt. Einer der dort gezeigten Aufnahmen zeigt mit ziemlicher Sicherheit das Ehepaar Theis mit einer Ihrer Töchter. Vergleichen Sie selbst einmal, in dem Sie den untenstehenden Link anklicken. Es handelt sich um das Bild mit der Nummer 8.
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Nachtrag: Auch beim Standort des Anwesens der Familie Theis konnte mir Herr Hees aus Derschen weiterhelfen. Der Hof befindet sich noch heute in leicht veränderter Form, das Fachwerk ist nicht mehr zu sehen, zwischen den Straßen „An der Kornbitz“ und „Im Bierfaß“.

Besondere Erwähnung soll sein Amt als Gemeindediener und „Ausscheller“ finden, daß er seit dem 17. Juli 1937 ausübte. Bis in die 1970er Jahre verschaffte er sich mit einer Glocke Gehör und verkündete unter den Derschenern die amtlichen Bekanntmachungen. Auf der Aufnahme oben, die einem Zeitungsauschnitt entnommen ist, sehen sie ihn mit seiner Schelle. (Quelle: Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land)

Die Familie von Rudolph Theis Ehefrau

Nachtrag: Auch bei den Familienverhältnissen der Steins konnte mir Herr Rosenkranz in Zusammenarbeit mit Frau Meier unendliche Hilfe leisten. Die mir vorliegenden Namen und Geburts- bzw. Sterbedaten fließen in die Kommentare der nachstehenden Fotografien ein.





Nachtrag: Bei dem Gebäude im Hintergrund handelt es sich um das Wohnhaus des Fotografen Rudolf Rosenkranz. Er dürfte es auch sein, der die beiden Fotografien angefertigt hat.



Nachtrag: Das Wohn- und Geschäftshaus der Familie Stein befindet sich noch heute in veränderter Form an der Straße Maudener Weg Nr. 5.

Hochzeitsbilder
Neben einem schlichten Hochzeitsfoto von Rudolf und Erika Theis tauchten im Konvolut noch mehrere Fotografien auf, die große Hochzeitsgesellschaften zeigen und auch in Derschen gefeiert wurden.


Nachtrag: Bei dem Brautpaar handelt es sich um Willi Hees (geb. 1905) und seine Frau Sofie geb. Ginsberg (geb. 1915). Die kirchliche Trauung fand am 19. März 1937 statt.

Nachtrag: Mein aufrichtiger Dank gilt Herrn Becker, der gerade bei der Identifizierung von Gebäuden und Personen äußerst hilfreich war. Er ist sich sicher, daß das Haus im Hintergrund die Gastwirtschaft und Metzgerei Bill in Derschen ist.

Nachtrag: Laut Herrn Becker handelt es sich bei dem Fachwerkhof um das Haus Johannes an der Kornbitz in Derschen. Bis heute hat sich der Treppenaufgang mit dem wunderschönen Geländer erhalten. Zudem erkannte er unter den Hochzeitsgästen den früheren Pfarrer Heinrich Helm (siehe Punkt), der von 1909 bis 1939 der Kirchengemeinde Daaden mit seinen umliegenden Dörfern vorstand. Herr Rosenkranz steuerte den Namen des Brautpaars und das Hochzeitsdatum bei. Die Trauung von Karl Johannes (geb. 1912) und seiner Frau Lina geb. Rübsamen (geb. 1914) fand am 27. März 1937 statt. (Beitrag vom 28.02.2023)


Sehen Sie das Straßenschild an der Hausfassade? Während der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 wurden viele Straßen umbenannt. Sie trägt hier den Namen Adolf-Hitler-Straße.
Gruppenaufnahmen

Nachtrag: Laut Herrn Rosenkranz müßte die Aufnahme um 1929 enstanden sein und zeigt Schülerinnen und Schüler der Derschener Volkssschule. Es dürfte sich dabei um die Abschlußklasse Jahrgang 1915 handeln.

In der hintersten Reihe als zweite von rechts entdecken wir wieder Erika Theis. Zusammen mit 22 anderen Frauen absolvierte sie vermutlich um 1936 einen Nähkurs, der Ihr die wichtigsten Grundfertigkeiten beibrachte. Doch wo mag der Lehrgang stattgefunden haben? Welche Räumlichkeiten boten so vielen Personen Raum? Der alte Ofen im Bildhintergrund erinnert mich persönlich an ein Schulgebäude.
Nachtrag: Herr Becker erkannte unter den Frauen die aus Derschen stammende Klara Rosenkranz wieder, eine Verwandte des im Daadetal wohlbekannten Fotografen Rudolf Rosenkranz. Sie steht schräg links vor Erika Theis. Der Nähkurs selbst fand im Evangelischen Vereinshaus von Derschen in der Schmiedegasse statt.


Nachtrag: Wie bereits weiter oben bei der Hochzeit von Willi und Sofie Hees angeführt, handelt es sich bei der hübsch verzierten Haustüre um den Eingang zur Gastwirtschaft und Metzgerei der Familie Bill. Das Gebäude befindet sich noch heute in veränderter Form in der Wiesenstraße Nr. 2.

Hier sehen wir eine solche Kindergartengruppe, die wohl auch in Derschen bestand.
An dieser Stelle möchte ich Sie erneut auf einen Artikel der Rhein-Zeitung aufmerksam machen. Es geht um den aus Derschen stammenden Fotografen Rudolf Rosenkranz, der auch diese Aufnahme anfertigte. 2016 wurden auf einem Speicher 196 Glasplatten-Negative entdeckt, u.a. die vom Derschener Kindergarten.
Nachtrag: Wie konnte mir nur entgehen, daß es sich bei der Kindergärtnerin um Rudolf Theis Schwester Johanna handelt. Erst beim erneuten Sichten und Archivieren des Konvoluts fiel mir die Ähnlichkeit plötzlich auf. Das Gebäude, in dem sich der Kindergarten befand, ist das Evangelische Vereinshaus in Derschen, jenes Gebäude in der Schmiedegasse Nr. 8, in dem auch der Nähkurs stattfand, den Erika Theis 1936 absolvierte.
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Nachtrag: Laut Herrn Becker handelt es sich bei der Aufnahme um einen Ausflug des Evangelischen Frauenvereins. Neben Erika Theis (Nr. 2) erkannte er Prediger Hermann Stahl aus Biersdorf (Nr. 1), dessen Frau Ida eine geborene Held (Nr. 3) und die 1901 in Niederdreisbach geborene Minna Stumpf verh. Meier. Aufgewachsen war sie in Schutzbach und verheiratet in die Ortschaft Derschen. Sie starb 1977 in Salzburg im Westerwaldkreis.

Nachtrag: Auch hier erkannte Herr Becker zwei weitere Personen der Goldkonfirmation wieder. Mit der Nr. 2 sehen wir den am 4. März 1906 in Daaden geborenen Ernst Oppermann. Bei der Nr. 3, mit dunklem Haar und hochgesteckten Zopf, handelt es sich um die aus Schutzbach kommende Emma Ahlhäuser. Sie war lange Jahre als Gesellschafterin bei einer Schweizer Familie beschäftigt. Erst im Rentenalter kehrte sie in die alte Heimat zurück und erbte von ihren Arbeitgebern aus Dank für ihre geleisteten Dienste eine wunderschöne Biedermeiereinrichtung. Auch der Wagen des französischen Automobilherstellers Simca, den Emma Ahlhäuser fuhr, dürfte ein Geschenk ihrer früheren Dienstherrn gewesen sein. Pfarrer der Gemeinde waren damals Rudolf Steege (vor der Kirchentür) und als Zweitpfarrer Herr Diehl bzw. Herr Hacke.
Ortsansichten

Auch hier möchte ich Sie wieder auf einen Artikel in der Rhein-Zeitung aufmerksam machen. Klicken Sie auf den unten stehenden Link.
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Nachtrag: Frau Meier, die Enkeltochter von Rudolf und Erika Theis, erkannte die schmale Gasse gleich wieder. Sie ist das Verbindungsstück zwischen dem Hof ihrer Großeltern und der Straße „Auf der Kornbitz“.







Nachtrag: Auch bei dieser Aufnahme kam mir Herr Heck zur Hilfe. Er vermutet, daß sich die vier Frauen im Garten der Familie Stein befinden. Er lag rückwärtig, hinter dem Wohn- und Geschäftshaus, welches noch heute in veränderter Form existiert und am Maudener Weg liegt. Folgt man dementsprechend der Kamerperspektive in nordwestlicher Richtung, so müßte man im Hintergrund mehre Höfe der Daadener Straße erkennen, u.a. links die frühere Bäckerei von Artur Runkel.

Nachtrag
Die 197 Bilder der Familie Theis seien um zwei alte Fotografien ergänzt, die vermutlich um 1920 entstanden sind und mutmaßlich das Dorf Derschen und zum anderen die am Ortsausgang Richtung Daaden gelegene Steinches Mühle zeigen. Beide haben über die Jahrzehnte durch Lichteinfluß und einen agressiven Kleber an Qualität verloren, sodas ich mir erlaubt habe, sie geringfügig zu bearbeiten.


Derschen lässt mir keine Ruhe
Nachdem ich mich so intensiv mit der Geschichte der Familie Theis und der Ortschaft Derschen beschäftigt hatte, tauchte in einer weiteren Internetversteigerung eine sogenannte „Carte De Visite“ auf, eine auf einen Karton aufgebrachte Fotografie im Format von 6 × 9 cm. Diese frühen Aufnahmen erfreuten sich ab den 1860er Jahren größter Beliebtheit. Laut des handschriftlichen Vermerks stammte die abgebildete Person ebenfalls aus dem Westerwalddorf Derschen.

„Zollbeamter Peter Hees, Großvater mütterlicherseits von (?) Meseberg. Peter Hees ist geboren 29. Juli 1803 in Derschen, Kreis Altenkirchen, gest. 18. November 1872 in Oberhausen i. Rheinl.“ So lautet die Beschriftung, die dem Foto beigefügt wurde. Ich machte mich sogleich auf die Suche, um mehr über diesen früheren Bewohner Derschens in Erfahrung zu bringen.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bieten diverse Genealogie-Plattformen ausgiebige Recherchemöglichkeiten. Schon nach wenigen Klicks wurde ich fündig. Der damalige Unteroffizier Peter Hees heiratete am 2. August 1833 in Saarlouis die aus Wadenheim (heute Bad Neuenahr) stammende Margarethe Pfaffenholz. Für die Braut war es die 2. Ehe. Ihr erster Ehemann, der Unteroffizier Anton Müller, war am 25. Juni 1832 verstorben.
Dieser Eintrag führte mich auch zu Peter Hees Eltern. Es handelte sich bei Ihnen um den in Derschen geborenen Engelbert Hees (1779-1830) und der aus Friedewald kommenden Friederike Katharina Stein (1781-1823). Die beiden heirateten am 13. Mai 1800 in der Kirche in Daaden. Neben den 1803 geborenen Sohn Peter entdeckte ich auch eine weitere Tochter, die am 19. Dezember 1808 geborene Anna Katharina, die 1833 Joh. Gerlach Euteneuer aus Alsdorf ehelichte.

Die nächsten Spuren von Peter Hees und seiner Familie entdeckte ich in Unterlagen, die aus dem nordrhein-westfälische Oberhausen stammten. Hier heiratete die Tochter Fanny am 20. Oktober 1861 den Stationsvorsteher Theodor Meseberg. So schloß sich der Kreis zu der Carte-De-Visite-Fotografie. Jene Nachfahren der Fanny Meseberg geb. Hees verfassten den handschriftlichen Vermerk unter der Aufnahme.
Wie wir bereits erfahren haben, starb Peter Hees am 18. November 1872 in Oberhausen. Seine Frau Margarethe war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. In seiner Sterbeurkunde wird als letzter Beruf „Möbelhändler“ angegeben und das Dokument verweist noch einmal auf die Kinder, die Töchter Fanny und Luise (verh. Browsky).
Doch kehren wir zum Schluß wieder in den Westerwald zurück. Ob wohl noch Nachfahren der Hees in Derschen leben? Und was wurde aus Peter Hees Schwester, Anna Katharina verh. Euteneuer, die ihr Lebensende in Alsdorf verbrachte?